Das enge Tal schneidet sich durch das Bergmassiv zwischen dem Nærøyfjord und dem Aurlandsfjord, inmitten des Welterbegebiets. Das kleine Dorf Undredal mit seiner unverwechselbaren Bebauung, den alten Bauernhöfen und lediglich 80 ständigen Einwohnern liegt unmittelbar am Fjord. Die Bergbauernhöfe Stigen, Nedbergo und Horten gehören ebenfalls zum Kirchspiel Undredal. Die hübsche, kleine Kirche in Undredal stammt aus dem 12. Jahrhundert; es handelt sich um die kleinste Stabkirche in Skandinavien, die noch genutzt wird.

Oben im Tal, in der Nähe des Almgebiets Langhuso, führt die Europastraße E16 vorbei. Von hier aus schlängelt sich der alte Weg entlang des Flusses durch das dramatische Talgebiet bis hinunter zum Fjord. Der grasbewachsene Weg eignet sich hervorragend für eine gemütliche Wanderung durch die schöne Landschaft. Von den Almhütten aus führt ein markierter Weg durch das Jonadalen hinauf ins Hochgebirge.

Seit Jahrtausenden wird die Landschaft hier von den Menschen auf umsichtige und rücksichtsvolle Art genutzt. Alte Bewässerungsrinnen und Hangmauern zeugen von jahrhundertelanger Landwirtschaft. Die Berge speichern die Sonnenwärme und sorgen in Undredal für ein mildes und freundliches Klima – so mild, dass um 1900 hier sogar Tabak angebaut wurde. Später setzte sich der Obstanbau durch.

Nach wie vor können die Ziegenbauern ihren Lebensunterhalt im Tal verdienen. Die Ländereien und Wiesen entlang des Flusses und des Fjord sind äußerst nährstoffreich und liefern gutes Winterfutter. An den Talhängen und in den Bergen finden die Ziegen vom Frühjahr bis in den Herbst hinein reichlich Futter.