1. Startseite
  2. Über das Welterbegebiet Nærøyfjord

Über das Welterbegebiet Nærøyfjord

Angesichts des Welterbestatus und der verschiedenen wertvollen Schutzgebiete ist die Erhaltung der Natur hier von zentraler Bedeutung. Es ist das Zusammenspiel aus einzigartigem Naturerbe, dem Leben der Menschen in der Landschaft und dem Engagement der Lokalbevölkerung für gute und starke lokale Gemeinschaften, das der Region ihren besonderen Charakter verleiht.
a

Menü

NN_logo_Dovrefjell_nasjonalparkstyre_svart

Kontakt Informationen

Nærøyfjorden Verdsarvpark
Helabrotet 2A , 5745 Aurland
E: post@naroyfjorden.no

Nærøyfjorden verneområdestyre,
Njøsavegen 2, 6863 Leikanger,
E: sfvlpost@statsforvalteren.no

M

Menü

 Blick auf den Fjord.
Die Westnorwegische Fjordlandschaft gilt als eine der dramatischsten und spektakulärsten Landschaften der Welt und hat einige der längsten, tiefsten, schmalsten und schönsten Fjorde zu bieten. Die atemberaubende Landschaft zieht ihre Besucher seit jeher und unabhängig der Jahreszeit in ihren Bann. Für viele gelten die Fjorde als das eigentliche Wahrzeichen Norwegens, dem bedeutendsten Fjordland der Welt. Lokale Handwerkstraditionen und einheimische Produkte, die vor Ort verarbeitet werden, tragen zur regionalen Wertschöpfung bei.

Das Welterbegebiet Nærøyfjord umfasst sechs Schutzgebiete, von denen jedes seine ganz eigenen Reize hat: Das Landschaftsschutzgebiet Nærøyfjord, das Landschaftsschutzgebiet Bleia-Storebotnen, das Naturschutzgebiet Bleia, das Naturschutzgebiet Grånosmyrane, das Naturschutzgebiet Nordheimsdalen und das Naturschutzgebiet Geitanosi.

 Karte des Gebiets

Welterbe

Das Welterbe ist das kulturelle und natürliche Erbe, dem aus historischer, künstlerischer, wissenschaftlicher oder ästhetischer Sicht ein einzigartiger, universeller Wert zugeschrieben wird. Die Stätten auf der Welterbeliste wurden aufgrund ihrer besonderen kultur- oder naturhistorischen Bedeutung für die Menschheit ausgewählt. Die Gebiete rund um den Geirangerfjord und den Nærøyfjord sind die ersten Welterbestätten in Norwegen, die als Naturerbe in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurden.

 Gard am Fjord, Sommer.

UNESCO

Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Ihr selbsterklärtes Ziel ist es, durch Förderung der internationalen Zusammenarbeit in den genannten Bereichen zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen.

Die UNESCO wurde am 16. November 1945 gegründet, und Norwegen wurde 1946 Mitglied. Die UNESCO bemüht sich darum, einen Dialog zu schaffen, der auf der Achtung der gemeinsamen Werte und der Würde aller Kulturen der Welt basiert.

Was bedeutet der Welterbestatus

Der Welterbestatus zeigt, dass die Westnorwegische Fjordlandschaft einen außergewöhnlichen universellen Wert hat, weshalb ihr dauerhafter Schutz und ihre Erhaltung für gegenwärtige wie für künftige Generationen der gesamten Menschheit von größter Bedeutung ist.

Welterbe-Werte

Die Welterbeliste umfasst Gebäude und Gebiete auf der ganzen Welt. Alle haben den Status erhalten, weil sie als einzigartige und wichtige Objekte gelten, die besonders geschützt und gepflegt werden müssen, weil sie in ihrer Einzigartigkeit bedeutende universelle Werte repräsentieren, deren Erhaltung in unserer gemeinsamen Verantwortung liegt.

Die Westnorwegische Fjordlandschaft wurde als Naturerbe in die Welterbeliste aufgenommen. Die beiden Teilgebiete gelten als typische Fjordlandschaften und als charakteristische Beispiele einer Landschaft im ständigen Wandel, mit lebendigen geologischen Prozessen. Das bedeutet, dass die Landschaft kontinuierlich geformt wird und sich verändert. Ihr Charakter als Kulturlandschaft mit Überresten vergangener Generationen, und die Tatsache, dass hier noch immer Menschen leben, verleihen diesem Welterbegebiet eine zusätzliche Dimension.

Menschen, die in steilem Gelände wandern.

Landschaftsschutzgebiet Nærøyfjord

Das Landschaftsschutzgebiet Nærøyfjord ist das größte der Schutzgebiete. Es wurde 2002 zum Schutz und Erhalt der großartigen Kombination aus Natur- und Kulturlandschaft eingerichtet. Es erstreckt sich vom Fjord bis hinauf ins Hochgebirge und zeichnet sich daher durch eine vielfältige und abwechslungsreiche Pflanzen- und Tierwelt aus.

Das Gebiet wurde über die Jahrhunderte hinweg aktiv landwirtschaftlich genutzt, und die Kulturlandschaft stellt einen wesentlichen Teil des Schutzwertes dar. Mahdwiesen, Weiden, Bergbauernhöfe, Kopfbäume und Almen prägen das Landschaftsbild maßgeblich und sind Lebensraum zahlreicher spezialisierter Arten. Um die besondere Landschaft, die Kulturdenkmäler und die dort heimischen Arten zu bewahren, ist es wichtig, die Bewirtschaftung der Kulturlandschaft aufrechtzuerhalten.

Varde am Berg mit Blick auf den Fjord.

Naturschutzgebiet Bleia

Das Naturschutzgebiet Bleia umfasst die außergewöhnlich imponierende Fjordlandschaft rund um den Bleia, dem höchsten Gebirgsrelief im Sognefjord, auf der Halbinsel zwischen dem Lærdalsfjord und dem Aurlandsfjord. Unterhalb des Bleia ist der Fjord annähernd 1 000 Meter tief, sodass der Höhenunterschied zwischen dem Grund des Fjordes und dem Gipfel des 1 717 Meter hohen Berges rund 2 700 Meter beträgt. Das sanfte Plateau auf dem Gipfel des Berges bildet einen beeindruckenden Kontrast zu den gewaltigen Schluchten und Bergkämmen. Hier kann man Spuren des alten Flachlands erkennen, welches sich vor den Eiszeiten hier befand.

Blume.
Eine der seltensten Arten im Naturschutzgebiet Bleia ist der kleine Urmohn (Papaver radicatum ssp. relictum, eine Unterart des Arktischen Mohns), der lediglich an einem weiteren Ort in Norwegen (Helin in Valdres) zu finden ist. Er wächst unzugänglich auf Erdrutschen in der steilen Schlucht Insta Dryfta. Diese zarte Blume wuchs hier wahrscheinlich schon vor der letzten Eiszeit, weshalb sie von erheblichem wissenschaftlichen Wert ist.

Besondere Regeln in diesem Gebiet:

  • Die gesamte Vegetation, einschließlich abgestorbener Sträucher und Bäume, steht unter Naturschutz.
  • Radfahren und Reiten ist verboten.
Menschen, die in steilem Gelände wandern.

Landschaftsschutzgebiet Bleia-Storebotnen

Das Landschaftsschutzgebiet Bleia-Storebotnen umfasst das Gebiet zwischen dem Landschaftsschutzgebiet Nærøyfjord, dem Naturschutzgebiet Nordheimsdalen und dem Naturschutzgebiet Bleia und wurde im Zusammenhang mit dem Antrag zur Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste eingerichtet. Dieses Wildnisgebiet wird nur selten von Menschen besucht und ist ein wichtiger Lebensraum für wilde Rentiere.

Besondere Regeln in diesem Gebiet:

  • Forbod mot telting i perioden 1. juni til 1. august, av omsyn til fuglelivet.
  • Der Einsatz von Drohnen ist verboten.
Winter, Blick auf Fjorde und Berge.

Naturschutzgebiet Grånosmyrane

Das Naturschutzgebiet Grånosmyrane ist ein ungewöhnlich großes Feuchtgebiet an der Grenze zwischen den Kommunen Aurland und Voss. Das relativ flache Gebiet, in dem sich der Vassetelvi ausbreitet, ist von kleinen Tümpeln und Sümpfen umgeben. Die Feuchtgebiete stellen ein wichtiges Nistgebiet für zahlreiche Vogelarten dar, darunter mehrere auf der Roten Liste stehende und regional seltene Arten wie Sporn- und Schneeammern, Meerstrandläufer, Mornell- und Goldregenpfeifer sowie Alpenschneehühner. Die artenreiche und gefährdete Vogelwelt ist der Grund dafür, dass das Gebiet unter Naturschutz gestellt wurde.

Besondere Regeln in diesem Gebiet:

  • Vom 1. Juni bis zum 1. August ist das Zelten aus Rücksicht auf die Vogelwelt verboten.
  • Es herrscht das ganze Jahr über Leinenzwang.
Berglandschaft, Moor.

Naturschutzgebiet Nordheimsdalen

Im Naturreservat Nordheimsdalen kannst du einen alten, urzeitlichen Kiefernwald erleben – einen echten Märchenwald. Das Tal liegt auf der Ostseite des Aurlandsfjords und ist ein vom Eis geformtes Hängetal, das sich durch eine reiche biologische Vielfalt auszeichnet. Obwohl Abholzung und Forstwirtschaft ihre Spuren hinterlassen haben, verleihen die vielen großen, schönen und alten Kiefer dem Wald in einigen Teilen Urwaldcharakter.

Besondere Regeln in diesem Gebiet:

  • Die gesamte Vegetation, einschließlich abgestorbener Sträucher und Bäume, steht unter Naturschutz.
  • Radfahren und Reiten ist verboten.

 

Wald, Kiefern.

Naturschutzgebiet Geitanosi

Geitanosi ist ein Waldnaturschutzgebiet mit reichem Edellaubwald, Ulmen-Linden-Wald, altem borealen Laubwald, Bachschluchten und Wasserfallauen. Das Gebiet umfasst mehrere gefährdete Biotoptypen, auch bedrohte und seltene Arten wurden hier registriert. Seit jeher werden die hier wachsenden Linden zur Herstellung von Bastseilen genutzt.

Geitanosi, Fjord.

Verwaltung

Die Schutzgebiete sind der Schutzgebietsverwaltung Nærøyfjord unterstellt. Jedes Schutzgebiet hat seine eigenen Schutzvorschriften mit Gesetzen, die für das jeweilige Gebiet gelten. Die Aufgabe der Verwaltung besteht darin, über die Berücksichtigung der Schutzrechte zu wachen und Verstöße gegen das Regelwerk zu ahnden.

Die Verwaltung setzt sich aus Politikern der Provinz Vestland und der von den Schutzgebieten umfassten Kommunen Aurland, Lærdal, Vik und Voss zusammen. Das Sekretariat der Verwaltung ist mit zwei Schutzgebietsverwalter besetzt.

Website der Schutzgebietsverwaltung

 

Natur.

Welterbepark Nærøyfjord

Während das Konzept der Regionalparks in anderen europäischen Ländern längst fest etabliert ist, befindet es sich in Norwegen noch in der Entwicklung. Das Konzept zielt darauf ab, ein integriertes Gebietsmanagement zu schaffen und die Wertschöpfung auf Grundlage lokaler natürlicher und kultureller Ressourcen zu steigern.

Der Welterbepark Nærøyfjord, einer der ersten norwegischen Regionalparks, ist das Ergebnis von Entwicklungsprozessen, die aus einer Graswurzelinitiative hervorgingen. Die Gründung entsprang dem Wunsch nach einem ganzheitlichen Ansatz für eine natur- und kulturbasierte gesellschaftliche Entwicklung und dem Bedürfnis, Kommunen und Akteure mit Verbindungen zum Welterbegebiet zu koordinieren.

Der Welterbepark Nærøyfjord wurde am 25. Januar 2008 als Stiftung gegründet. Formelle Gründer waren die Provinzialregierung Sogn og Fjordane (heute Provinzialregierung Vestland) und die Kommunen Aurland, Lærdal, Vik und Voss.

Fjord mit Sonnenlicht.